Ich hatte es ja
schon angedeutet: Das Lowlight des Kirchentages in Bremen war für mich (neben dem Verlust meiner nagelneuen Windjacke

) das Konzert der Wise Guys. Und nachdem ein paar Nachfragen nach dem "Warum" kamen, möchte ich das etwas ausführlicher beantworten.
Ich kenne die
Wise Guys, seitdem ich sie bei
Rince das erste Mal gehört habe. Damals war ich noch Student in Münster, das dürfte also ein gutes Jahrzehnt her sein. Seitdem habe ich ihren musikalischen Werdegang verfolgt, von den ersten (größtenteils noch gecoverten) Liedern auf "Dut-Dut-Duah!" an. Sie haben sich in dieser Zeit entwickelt, was ihre Stimmen angeht, ihre Bühnenshow, ihre Beliebtheit. Sie sind vermutlich die bekannteste A capella-Gruppe in Deutschland.
Nur eins ist dabei auf der Strecke geblieben: Ihre Musik.
Die Wise Guys klingen langweilig. Austauschbar.
Technisch perfekt, sicher. Mit einer energiegeladenen Bühnenshow, gewiß. Mit vielen
Groupies Fans, die (wie in Bremen) bei ihren Auftritten eine große Party feiern. Aber die Lieder klingen alle gleich. Haben den gleichen rhythmischen Aufbau, teilweise zum Verwechseln ähnliche Harmonien, klingen halt einfach gleich.
Vielleicht tue ich den Jungs Unrecht, und die interessanten Lieder kamen alle in der zweiten Konzerthälfte - ich bin etwa zur Halbzeit gegangen. Aber irgendwie bezweifle ich das. Vielleicht ist das auch ein Fluch der großen Konzerte und der Fans, die eine gewisse Erwartungshaltung haben - die eben eine Party feiern wollen. Und solange es den Wise Guys Spaß macht, ihrerseits diese Party mitzufeiern, sei es ihnen gegönnt - das Musikerleben, das sie leben, dürfte hart genug sein. Und den Fans sei wiederum diese Party gegönnt.
Aber um interessante Musik zu hören - Musik, die nicht so klingt wie -zig andere Lieder in den Charts, Musik, die auch mal leise ist, zum Nachdenken anregt, vielleicht auch mal etwas sperrig ist - sind die Wise Guys mittlerweile die falsche Band. Leider.
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