Am Wochenende ist die SPD endgültig nicht mehr wählbar geworden - aufgrund offenkundiger Feigheit.
Wenn eine Mehrheit auf einem Parteitag
einen Antrag ablehnen würde, weil sie
die Hintergründe nicht verstanden hat, dann würde das zwar nicht unbedingt für die Delegierten sprechen - aber es wäre immerhin Teil der normalen demokratischen Willensbildung. Zum Wesen einer Demokratie gehört halt, das auch "die anderen" eine Mehrheit haben können.
Wenn aber schon Aussprache und Abstimmung über den Antrag von der Antragskommision des Parteitags
mit Geschäftsordnungstricks verhindert werden, weil man Angst vor einer Kampagne der Springerpresse hat, dann hat das nichts mit demokratisch legitimierter Willensbildung zu tun, sondern ist schlicht und ergreifend feige.
Liebe SPD: Du warst einmal wirklich progressiv, hast in diesem Land viel bewirkt. Hast die harten Fronten im Kalten Krieg ein wenig aufgeweicht, hast dieses Land nach dem spießigen Muff der Adenauerzeit lebendiger, bunter, demokratischer gemacht. "Mehr Demokratie wagen", das war einmal Dein Wahlspruch. Es ist traurig, mit ansehen zu müssen, wie sehr Du Deine Ideale verrätst, die eigentlich auch die meinen sind. Wie Du es vermeidest, unbequem zu sein. Wie populistisch und weichgespült Du geworden bist. Du bist eine Mischung aus FDP mit rotem Anstrich - stets bereit, umzufallen - und CDU der Atheisten - auf sozialistische Traditionen verweisend, die Du längst allesamt verraten hast.
Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber: Du bist für jemanden, der noch einen Rest an Interesse an Bürgerrechten hat, spätestens seit Sonntag unwählbar geworden.
(Zu den Konsequenzen daraus kann ich mich nur
Eckes anschließen. Wer die aktuelle Entwicklung zum Anlaß nimmt, Gewalt auszuüben, und sei es auch nur virtuell, der hat genauso wenig verstanden wie die Damen und Herren von von der Leyen bis Steinmeier. Art.
20 IV GG ist noch weit.)
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